Erste Einblicke

Er war nicht nur Bildhauer und Metallgestalter, er war nicht nur Integrationsfigur der politischen Wende, er war nicht nur Stadtratspräsident - Johann-Peter Hinz ist Ehrenbürger von Halberstadt, und er hat Spuren hinterlassen in seiner geliebten Stadt, in der Kunst, als Politiker, im sozialen Miteinander. 

Schach zu viert, Eisenguss, Höhe 60 cm, Johann-Peter Hinz. (Foto: Barheine-Beirat)
Schach zu viert, Eisenguss, Höhe 60 cm, Johann-Peter Hinz. (Foto: Barheine-Beirat)

„An vielen Orten und Plätzen des Landes, in etlichen Kirchen und Kunstsammlungen angesehener Institutionen bekunden die zahlreichen metallplastischen Arbeiten von Johann-Peter Hinz eine in Deutschland seltene künstlerische Handschrift, die am ehesten an die epochalen Arbeiten des Schweizer Giacometti und des Italieners Manzu gemahnt“, schrieb Jürgen Rennert im Jahr 2007, Lyriker und Freund des Künstlers.„Das künstlerische Werk und Schaffen von Johann-Peter Hinz muss bewahrt werden.“ Dieses Ziel vor Augen wird am 1. Advent dieses Jahres in Halberstadt der erste Teil einer Ausstellung über Leben und Werk von Johann-Peter Hinz, die den Namen „Respekt“ tragen könnte, gezeigt. Der vor mehr als zwei Jahren gegründete Förderverein Kunstausstellung Johann-Peter Hinz e.V. hat vier großartige Ausstellungsräume im Herrenhaus des Burchardiklosters geschaffen. Der Künstler selbst hatte eine besondere Beziehung zu diesem kunstträchtigen Ort, war er doch Initiator und Mitbegründer des in Burchardi ansässigen John-Cage-Orgel-Kunst-Projektes. Darüber hinaus steht im Klosterhof seine für die Expo 2000 geschaffene Arbeit „Zeitbrüche“.Er liebte diese historisch bedeutsame Kulturstätte, in deren Fokus jetzt eine erste Sammlung von Kunstwerken, die Freunde des Metallgestalters zur Verfügung gestellt haben, tritt. Die Ausstellungsbesucher werden sehen, dass es sich hierbei um eine Art „Work in Progress“ - eine im Aufbau befindliche Ausstellung handelt. Geplant ist es, am 18. März 2012 - an diesem Tag hätte Johann-Peter Hinz seinen 71. Geburtstaggefeiert - die Exposition in einer zweiten Phase zu vervollständigen und dann offiziell zu eröffnen.Doch zunächst freuen sich die Mitglieder des Fördervereins am Sonntag, 27. November 2011, 11.00 Uhr, auch in Verbindung mit der Aktion „Advent in den Höfen“, den ersten Teil der Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können.Dank vieler Unterstützer, Freunde und Sponsoren ist es gelungen, mehr als 20.000 Euro zusammenzutragen. Dieses Geld ist für die Herrichtung der Ausstellungsräume verwendet worden. Es wurden vier helle Räume mit einer Gesamtfläche von etwa 80 Quadratmetern geschaffen. Mit großer handwerklicher Sorgfalt, ohne den Blick auf das Alter des Gebäudes zu verlieren, wurde Beschädigtes erneuert, der historische Holzfußboden aufgearbeitet, die Decken und die hohen Wände geweißt. Große Fenster sorgen für viel Licht, zwei moderne Glastüren unterstreichen die klare und schlichte Ausstrahlung der Räume. „Johann-Peter Hinz hätte hier gern seine Kunst präsentiert“, ist man sich sicher.Der Steinbildhauer Daniel Priese und der Maler und Grafiker Hans-Hermann Richter – beide sind Mitglieder im Förderverein – haben seinerzeit mehrere gemeinsame Ausstellungen mit dem Metallkünstler geplant und aufgebaut. Ihre Erfahrungen und ihre persönlichen Beziehungen zu Johann-Peter Hinz sind äußerst hilfreich für das Ausstellungskonzept und den derzeitigen Aufbau. Momentan werden die Sockel und Stelen für die Metallskulpturen gefertigt – eine Aufgabe, die viel Fingerspitzengefühl erfordert, ebenso wie das Platzieren der Kunstwerke mit Bezug auf die Raum- und Lichtverhältnisse und die Beziehung der Arbeiten zueinander.Die Mitglieder des Fördervereins Kunstausstellung Johann-Peter Hinz e.V. verbinden mit dem Tag der Ausstellungseröffnung am 1. Advent die Hoffnung, dass die Halberstädter Bürger und Freunde der Stadt damit nicht nur die Vorfreude auf die geöffneten Weihnachtshöfe verbinden, sondern darüber hinaus einen neuen offenen Ort der Kunst entdecken können.Wer das Projekt „Kunstausstellung Johann-Peter Hinz“ finanziell unterstützen möchte, kann Spenden auf das Konto 4 39 91 66 74 bei der Harzsparkasse,Bankleitzahl: 810 520 00 überweisen. Aber auch Mitgliedschaften bei einem Monatsbeitrag von 5 Euro im Förderverein wären hilfreich. Mehr Informationen über den Förderverein sind unter www.johann-peter-hinz-foerderverein.de zu finden.