„Respekt“ von Freunden

Am 18. März wäre Johann-Peter Hinz 71 Jahre alt geworden. Seit diesem Tag erinnert im Herrenhaus des Burchardiklosters unter dem Titel „Respekt“ eine Ausstellung an das Leben des Künstlers, Kommunalpolitikers und Halberstadts Ehrenbürger, der 2007 gestorben ist.

Die Eröffnung der Ausstellung war eine tiefe Verneigung von Halberstädtern, Freunden und Weggefährten vor dem Menschen Johann-Peter Hinz. Mehr als 350 Menschen setzten ein eindrucksvolles Zeichen großen Respekts. Der Saxofonist Warnfried Altmann umrahmte die Eröffnung mit Stücken, die Hinz bei den Veranstaltungen in der Halberstädter Martini-Kirche einst gern gehört hat.

 

„Respekt“ ist eine Ausstellung von Freunden für einen Freund, organisiert vom Förderverein Kunstausstellung Johann-Peter Hinz. Etwa 30  Arbeiten von Johann-Peter Hinz sind bis zum 30. September in den Räumen des Herrenhaus zu sehen. Alle sind sie ausschließlich aus Privatbesitz der Ausstellung zur Verfügung gestellt worden.

 

„Uns vereint die hohe Wertschätzung und die wache Erinnerung, also der Respekt gegenüber dem Künstler Johann-Peter Hinz. Wir erinnern uns aber ebenso an dessen liebenswürdige Persönlichkeit und sein so fruchtbares Wirken in der Öffentlichkeit“, so die Worte des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des Fördervereins, Ludwig Hoffmann, Wernigerodes ehemaliger Oberbürgermeister.

 

In den Augen von  Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke „präsentiert die Ausstellung nicht nur das künstlerische Schaffen, sondern öffnet darüber hinaus ein Fenster, aus dem sich die Gesamtpersönlichkeit Johann-Peter Hinz erschließt“. Er sei ein Mensch mit Attributen wie Zielstrebigkeit, Geradlinigkeit und Ehrlichkeit und für die auf mediale Ikonen fixierte junge Generation ein „wirkliches Vorbild aus dem wahren Leben“.

 

Mit einer anrührenden, sehr persönlichen Rede fesselte Reinhard Höppner, ehemaliger Ministerpräsident in Sachsen-Anhalt und Freund des Künstlers, die Gäste der Ausstellung. „Johann-Peter Hinz hat Kunstwerke gebildet, die heute den Betrachter bilden“, beschrieb Höppner das nachhaltige Wirken des Künstlers auf seine Mitmenschen. Er selbst sei immer wieder besonders berührt, wenn er die von Johann-Peter Hinz geschaffenen Kreuzigungsfiguren betrachtet – sie lösen in ihm den Gedanken aus: „Gefesselt und doch den Menschen zugewandt“ – eine Botschaft an seine Mitmenschen.

 

Aber auch sein gesellschaftspolitisches Handeln habe Spuren hinterlassen. So stellte Höppner die berechtigte Frage: Gäbe es das John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt in Halberstadt ohne die Initiative von Johann-Peter Hinz, die Moses-Mendelssohn-Akademie, den Gleim-Literaturpreis, das Stadtzentrum und die Altstadt in ihrer heutigen Gestaltung? Er sei ein Mensch gewesen, der Verbindungen geschaffen hat, ein Gestalter und Veränderer, er habe Menschen zusammengeführt und die Gabe besessen, zu begeistern und andere mitzuziehen.

 

„Die Kunst von Johann-Peter Hinz gehört in die Öffentlichkeit und sollte für jedermann zugänglich sein“, unterstrich Reinhardt Höppner abschließend und richtete seinen besonderen Dank an den Förderverein, der mit seinem Engagement für die Ausstellung „Respekt“ einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan habe.

 

Auch Ludwig Hoffmann hatte diesen Gedanken in seiner Rede Aufgegriffen und gesagt: „Diese Ausstellung enthält ausschließlich Plastiken, die uns Privatpersonen und Museen zur Verfügung gestellt haben. Deshalb sehen Sie einen eher zufällig zusammengestellten Ausschnitt aus dem Hinz’schen Schaffen. Die Ausstellung enthält leider keine Werke aus dem künstlerischen Nachlass im Besitz der Familie Hinz. Das ist ein Punkt, der uns schmerzt. Wir hoffen aber sehr, dass nach Abschluss dieser Ausstellung im Herbst dann hier gemeinsam mit der Familie Hinz Werke aus deren Besitz präsentiert werden können; dann möglichst als Dauerausstellung.“