Emotionaler Auftakt

27.11. um 11.27 Uhr im Herrenhaus des Burchardiklosters – ganz im Sinne des hier ansässigen John-Cage-Orgel-Kunst-Projektes: Ein buntes Stimmengewirr erfüllt die Räume, etwa 150 Gäste sind gekommen - die meisten von ihnen kennen sich. Was sie alle miteinander verbindet, ist die Freundschaft zu Johann-Peter Hinz und die Ausstellung „Respekt“, die dem Halberstädter Metallkünstler gewidmet ist und die an diesem ersten Advent für Freunde, Förderer, Sponsoren und Kunstinteressierte ihre Türen geöffnet hat.

Der Förderverein Kunstausstellung Johann-Peter Hinz e.V. hatte eingeladen, um einen ersten Einblick in oder auf eine Ausstellung zu geben, die am 18. März 2012 anlässlich des 71. Geburtstages von Johann-Peter Hinz erst richtig eröffnet wird. Die Exposition ist noch nicht fertig, einige Sockel sind noch leer, die Beschilderung, die sich zunächst auf die Namen der Leihgeber beschränkt, ist unvollständig. Dennoch, die Kunstwerke sind hervorragend und bedacht platziert - in Beziehung zueinander gesetzt.  Die Werkschau hat einen verbindenden Charakter in vielerlei Hinsicht: Die mehr als 30 „zusammengetragenen“ Kunstobjekte stammen von Freunden und Verehrern des 2007 verstorbenen Künstlers, die selbstverständlich auch zu den Gästen der Auftaktaktion am 27. November gehörten. Die Auswahl der Objekte trägt sich aus sich selbst heraus, sie ist zufällig und stellt gleichzeitig eine repräsentative Auswahl der Freunde, die Johann-Peter Hinz hatte, dar. In erster Linie sollte das ausgestellt werden, was die Menschen mit Johann-Peter Hinz verbindet – es ist seine Kunst. Die Leihgeber haben sich spontan dazu bereit erklärt, sich einige Zeit von ihren Lieblingsstücken zu trennen. Auch die Finanzierung der Ausstellung wird in großem Maße von Freunden, also privat getragen. So ist es nicht verwunderlich, dass es ein sehr emotionaler Auftakt war, an dem es auch Tränen der Freude und Erinnerung gab. Begeisterung und Staunen über die Vielfalt und Verschiedenheit der Arbeiten, deren Präsentation sowie über die neuen, hellen und klar strukturierten Ausstellungsräume stand den Betrachtern ins Gesicht geschrieben. Die Ausstellung trägt die Handschrift von Hans-Hermann Richter und Daniel Priese, langjährige Künstlerfreunde von Johann-Peter Hinz, die mit ihm über viele Jahre hinweg zusammen gearbeitet und ausgestellt haben.„Peter war ein großer Künstler, davon zeugen seine Werke im öffentlichen Raum nicht nur in seiner Wahlheimat Halberstadt. Wir freuen uns und sind auch ein klein wenig stolz, dass an diesem Ort, in diesem Haus, neben der Burchardi-Kirche – beide schon lange verbunden mit Peters Stelen ‚Brüche der Geschichte‘ – diese Ausstellung stattfindet. Sie wird diesem künstlerisch jetzt schon magischen Ort noch ein wenig mehr Zauber verleihen“, sagte Rainer Neugebauer, der die Eröffnungsrede in Vertretung des erkrankten Fördervereinsvorsitzenden Wilhelm Rimpau hielt.  Darüber hinaus erinnerte er an einen „großartigen Menschen“, Johann-Peter Hinz als Künstler, Ehrenbürger, Politiker und Revolutionär – Motor der friedlichen Revolution und Mitbegründer des Neuen Forums in Halberstadt. Ideengeber und Initiator der Ausstellung, Christof Hallegger, dankte allen Spendern, Sponsoren und Vereinsmitgliedern, ohne deren Unterstützung und Engagement seine Idee nie hätte umgesetzt werden können. Seinen Dank richtete er auch an Tom Posur, der den Ausstellungstag musikalisch begleitete, und an Rüdiger und Maria Meussling, die aus Pretzin angereist waren und dem Verein ein Buch über die Thomaskirche des Ortes überreichten, in der ebenfalls Kunstwerke von Hinz zu sehen sind. Christof Hallegger warb abschließend für die Ausstellungseröffnung am 18. März des kommenden Jahres, in der noch weitere Kunstwerke und einige größere Arbeiten des Metallgestalters Johann-Peter Hinz sehen sein werden. Darüber hinaus haben die Mitglieder des Fördervereins die große Hoffnung, dass  später im Anschluss an diese Ausstellung mit Kunstwerken privater Leihgeber eine Dauerausstellung auch mit Nachlasswerken von Johann-Peter Hinz erfolgen kann.

 

Die Rede von Prof. Dr. Rainer O. Neugebauer zur Eröffnung der Ausstellung >>>